Gedicht vom Sitzen in Stille

von Bai Juyi


Ich sitze! Der Sonne vertrauend, die Augen geschlossen!
Die Haut umspielt von milder harmonischer Luft.
Ich fühl mich, als ob ich gereiften Wein genossen,
Als ob mich betört edler Gewürze Duft.

Alle Knochen schienen geschmolzen, die Glieder entspannt;
Alles Denken vergessen, keine Erinnerung mehr.
Selbst grenzenlos fern, der Ort, an dem ich mich gerade befand,
Und mein Geist war frei, wie das Universum, und leer.

Bai Juyi

Über den Poeten Bai Juyi


Bai Juyi (772-846) ist ein über die Landesgrenzen hinaus auch in Japan und Korea bekannter Dichter der Tang-Dynastie. Die Konfrontation mit einigen Strafversetzungen in seinem jungen beruflichen Leben als Politiker bewog ihn zu der Entwicklung einer Lebenskunst der positiven Haltung. Er war beliebt in allen Bevölkerungsschichten. Neben der Dichtkunst befasste er sich intensiv mit Übungen zur Pflege des Lebens, dem Buddhismus und einer maßvollen und gesunden Ernährung. Aber auch den Wein verschmähte er nicht.


Quelle:
Zeitschrift f. Qigong Yangsheng 2004. Hrsg. Med. Ges. f. Qigong Yangsheng, S. 19
Übersetzung des Gedichtes von Manfred Dahmer 

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