Konfuzius in Kürze


Über den berühmten Herrn Kong

Konfuzius, auch Kongzi oder Kongfuzi, lebte von 551-479 v.u.Z.. In einer politisch schwierigen Zeit des Reiches, geprägt von kriegerischen Auseinandersetzungen, entwickelte er eine Lehre zur Ordnung der Gesellschaft. Gerne hätte Konfuzius eine Beraterposition bei den Herrschenden eingenommen, um Einfluss auf die Gestaltung der Regierung auszuüben, was ihm aber nicht gelang. Erst Jahrhunderte später zur Han-Zeit (206 v.u.Z. - 220 n.u.Z.) entdeckte man seine Theorien wieder, und er kam zu größerem Ruhm. Die Jahrtausende präsentierten ein Auf und Ab der Popularität seiner Schriften, und andere entwickelten die recht einfache Lehre zu komplexeren Philosophien. Noch heute gibt es einen Konfuzius-Kult in China. Seine Nachfahren feiern sich und ihren Vorfahren in seiner Geburtsstadt Qufu in der östlichen Küstengegend Shandong. Weitere bekannte Vertreter des frühen Konfuzianismus und Nachfolger des Konfuzius sind Menzius oder Mengzi (ca. 372-289 v.u.Z.) und Xunzi (ca. 313-238 v.u.Z.).

Konfuzius Lehre im Überblick

  • Das Werk des Konfuzius: Lunyu (Gespräche)
  • Ziel: Lösung der politischen und sozialen Probleme in der Gesellschaft seiner Zeit
  • Fokus der Überlegungen: Der Mensch und seine Aufgaben in Staat und Gesellschaft
  • Der Mensch ist eingebettet in Gemeinschaften unterschiedlicher Größenordnungen und hat in diesem Rahmen seine Pflichten zu erfüllen, die sich z.B. aus Alter, Verwandtschaftsbeziehung, Geschlecht oder sozialer Stellung ergeben. Aus dem in dieser Hinsicht angemessenen Verhalten ergibt sich...
  • die Sittlichkeit des Handelnden
  • die Sittlichkeit des Herrschenden ist aufgrund ihrer Auswirkungen von besonderem Belang
  • politisches Agieren auf der Grundlage der "Riten" (nicht rechtsverbindliche, ungefähre Anweisungen zu sittlichem Handeln, basierend auf den alten Schriften der klugen Weisen der Vorzeit). Ausgehend von der Annahme, die "Riten" seien im Altertum auf der Basis von den gesamten Kosmos durchwirkenden sittlichen Ordnungsprinzipien entwickelt worden, wird ihre Gültigkeit rechtfertigt
  • Methoden: Selbstkultivierungsprozess durch Studium der (richtigen) Bücher, meist unter qualifizierter Anleitung, rituelle Musik zur Erhebung und Vervollkommnung
  • sittliche Prinzipien nach Menzius: Menschlichkeit, Gerechtigkeit, Anstand und Wissen
vgl.  Wolfgang Ommerborn: Zeitschrift f. Qigong Yangsheng 2006. Hrsg. Med. Ges. f. Qigong Yangsheng, S. 51 ff.